Harmonie in der Partnerschaft ist das, was sich viele wünschen. Schließlich soll der private Bereich ein gelungener Ausgleich für das stressige Berufsleben sein. Aber ist Harmoniesucht wirklich die Lösung?
Harmoniesucht
Bloß kein Streit! Man will dem anderen alles recht machen – vom Lieblingsessen bis zum Verhalten. Das ist erstmal sehr bequem, aber einer der beiden Partner, die eine Partnerschaft führen, die ausschließlich auf Harmonie aufbaut, kommt in der Regel zu kurz. Das kann so weit gehen, dass er sich gar nicht mehr selbst fühlt, denn sein ganzes Handeln ist auf den Beziehungspartner ausgerichtet.
Ohne Harmonie keine Liebe?
Das ist ein Fehlschluss. Denn wird man nur für Wohlverhalten geliebt, wird es dem anderen schnell langweilig. Wer in der Beziehung keine Ansichten und Interessen einbringt, wird für den anderen irgendwann zum Spielball der eigenen Interessen. Möglicherweise fragt sich der Partner irgendwann auch, was der Beziehungspartner eigentlich ohne ihn tun würde, wenn dieser sich ständig anpasst.
Richtig Streiten muss erlernt werden
Harmoniesüchtige haben wahrscheinlich in ihrer Kindheit gelernt, dass alles gut ist, wenn sie „nicht nerven“ und keine Widerworte geben. Aber das ist keine Garantie. Es können trotzdem Dinge passieren, die nicht ins Harmonieschema passen. Dann ist der Harmoniesüchtige vielleicht sehr enttäuscht. Es kommt zum großen Krach, weil man schon viel zu lange Dinge aufgestaut hat, die einem nicht passen. Das übertrieben harmonische Paar kommt mit diesem unerwarteten Streit wahrscheinlich nicht gut zurecht, denn sie haben es nicht gelernt, sich zu streiten. Die Diskrepanzen erscheinen auf einmal unüberbrückbar und die Beziehung droht daran zu zerbrechen.
Das muss natürlich nicht sein, indem der Harmoniesüchtige lernt, Konflikte auszutragen und auszuhalten. Er muss seine eigenen Bedürfnisse erkennen und diese dem Partner kommunizieren. Daraus entwickeln sich dann in einer guten Partnerschaft gemeinsame Lösungen und Kompromisse. Partner, die sich wirklich lieben, lassen sich von Disharmonie nicht trennen. Blogs wie www.lebensreflexion.de helfen dabei, das eigene Verhalten in der Partnerschaft besser reflektieren und so vielleicht ändern zu können. Paare, die das Problem in ihrem Alltag haben und es nicht schaffen, dieses alleine zu lösen, finden in einer Paarberatung kompetente Unterstützung.
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