Verlassensängste in neu aufgenommenen Partnerschaften sind völlig normal. Besonders die erste Zeit ist neben sowohl durch große Euphorie als auch durch Unsicherheit geprägt. All diese neuen Gefühle müssen verarbeitet werden. Doch wer von Anfang an klammert, steht vielleicht schnell wieder alleine da.
Verlassensängste sind Privatbesitz
Der Partner ist nicht dafür zuständig, sie uns zu nehmen. Wer ständig den Partner dazu motiviert, Sicherheit und Verlässlichkeit zu verströmen, erreicht genau das Gegenteil. Wer zu oft gefragt wird, ob er den anderen liebt, bekommt irgendwann Selbstzweifel. „Kann ich dem anderen nicht genug Liebe geben?“, mag er sich fragen oder „Wirke ich so unsicher, so beziehungsunfähig oder gar unehrlich auf meinen Partner?“
Verlustängste reloaded
Verlassensängste können sich schon sehr früh manifestiert haben und haben möglicherweise gar nichts mit dem aktuellen Beziehungspartner zu tun. Wer ein Familienmitglied früh verloren hat, sei es durch Tod oder durch die Scheidung der Eltern, hat gelernt, dass er das festhalten muss, was noch da ist. Dieses Verhalten überträgt er später leicht in die eigene Partnerschaft. Und er erlebt eventuell das, was er unbedingt vermeiden wollte: Der andere ergreift die Flucht, weil es ihm zu eng wird.
Hellhörig sein
Sollte der Partner entsprechende Rückmeldungen geben, gilt es, das eigene Verhalten unter die Lupe zu nehmen und dem anderen möglichst viel Freiheit zu gewähren. Wenn der Partner diese Gelegenheit zum Fremdgehen oder um sich aus der Beziehung zu lösen nutzt, dann kann man nichts daran ändern. Besser eine Partnerschaft, die beendet wird, als ein langsamer Tod der Beziehung durch gegenseitiges Einsperren.
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